Crewwechsel in Oslo

Eine tolle Woche ist viel zu schnell zu Ende gegangen:

 - Nachtsegeln durch den großen Belt: Spannend als sich nachts eine massive Wetterstörung vor uns zwischen Samsø uns Seeland aufbaut. Massive Blitze im Minutentakt. Glücklicherweise ziehen die Blitze Richtung Seeland ab und hinter der Wolke wird es heller - also durch.

 - "Urlaub" in Grenå: Baden, Pizza, Nichtstun

 - Sehr zügige Überfahrt nach Skagen. Permanent über 9kn an der Logge, in den kleinen Wellen Surf bis 11,8kn - mit dem dritten Reff! Gruselig die Sturmbö zwischen Frederikshavn und Skagen, die mit 48kn wahrer Wind auf uns herunterknallt. Die Shelter macht ihrem Namen alle Ehre und legt sich nur etwas auf die Backe, bleibt aber voll kontrollierbar. Wende und möglichst schnell mit raumen Wind aus der Bö heraus.

 - Eingeweht in Skagen, Böen mit mehr als 40kn im Hafenbecken. Tolle Wellen an der Nordsee-Seite von Skagen!

 - Easy-Going über das Skagerrak bei 6Bft aus West und 1,5-2m Welle, einzelne in der Spitze höher. Nur unter Genua entspannt zu fahren.

 - Absolutes Urlaubs-Feeling in Hankø und im Oslo-Fjord: Baden (auch Ira! :) ), Frühstück bei leichtem Wind raumschots unter Vollzeug, T-Shirt-Segeln (Kenneth und Dirk), Shorts-Segeln (Dirk), ständig weiter wachsende Euphorie (nicht nur Ira)

 - Oslo im Sonnenschein: Plan war ja, in Heiligenhafen abzulegen, Segel setzen, Kurs Nord und dann immer geradeaus, bis es nicht mehr weiter geht. Hier geht es nicht mehr weiter, Plan erfolgreich umgesetzt. :)

Die Shelter ist nicht nur ein flotter Segler, sondern hat sich in jeder Hinsicht als absolut seetüchtig und zuverlässig gezeigt. Klasse, der Dampfer! :-)

Noch viel wichtiger als das tolle Segeln ist die durchweg harmonische Stimmung. Viel Zeit auch einfach zum Reden, gerne gegenseitig humorvoll "angespitzt". Jeder fasst einfach mit an, alle sind mit dabei. Zu dritt ist es gemütlich, durch die Nacht zu fahren. Einer am Steuer, einer auf Standby, einer in der Koje. Wir hatten einen Zwei-Stunden-Rhythmus. Nachts gut, tagsüber aber vielleicht auf vier Stunden erweitern, um längere Ruhephasen zu ermöglichen.

Oslo ist ein sehr guter Platz für Crewwechsel. Die Flüge sind spottbillig, wenn man sehr frühzeitig bucht (hatte im Januar gebucht und bin mit SAS für 35 EUR nach Berlin zurück geflogen!), von Aker Brygge bis zum Bahnhof ist es eine gute Viertelstunde Fußmarsch.

Vielen Dank, Ira und Kenneth, das war eine geniale Woche.

Euch weiterhin beste Winde und entspannte Urlaubszeit.

Handbreit, Dirk